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Seine vielfältigen Arbeiten finden ihren Anfang in komplexen tachistischen Bildern, zeigen später nahezu monochrome Tafeln und finden mit geometrisch-flächigen Bildern ihren Abschluss. Merwarts Freund und Weggefährte Peter Baum strukturiert das Gesamtwerk Merwarts in drei Abschnitte:

Informeller Beginn: Merwarts frühe Eisenätzungen und seine Ölbilder zwischen 1958 und 1960/61 zählen zu den qualitätsvollsten Beispielen des österreichischen Informell und waren nicht zuletzt deshalb auf der Kasseler documenta 1959 vertreten.

Mediative Bilder: Gegen Mitte der sechziger Jahre dominiert die Farbe Merwarts Werke. Die im Querformat gehaltenen Arbeiten sind auf die stille Steigerung ebendieser farblichen Präsenz gerichtet, in vielen Schichten und feinsten Übermalungen angelegt. Sie zeugen von Ruhe und Ausgeglichenheit und werden mit Bildern eines Mark Rothko und Gotthard Graubner verglichen.

Mutationen – Eisenätzungen und Acrylmalerei: Zeitlich betrachtet erstreckt sich dieser letzte Abschnitt über gut eineinhalb Jahrzehnte. In der zweiten Hälfte der sechziger Jahre wurde die nahezu vollkommene Monochromie seiner früheren Werke durch eine stärkere Gestik gelockert und anschließend einer geometrischen Grundform zugeführt. Reduktion in einer bis dahin unbekannten Radikalität und Formverfestigung sollten sich immer stärker in Merwarts Werken zeigen. Seine diesbezüglichen Versuche mit Plattenelementen in der Einsenätzung sind gleichsam der farblichen Ausstrahlung in ihrer Präzision unerreicht. In der Malerei wandte sich Merwart von den Ölfarben ab und griff aus technischen Gründen zu Acrylfarben.

Vgl. Peter Baum, Ludwig Merwart, Gemälde und Eisenätzungen 1958 – 1978, NÖ Landesmuseum – Kulturabteilung der NÖ Landesregierung, Neue Galerie der Stadt Linz, 1982.



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